Mit vier Sternen
Bester BA-Studiengang BWL an einer Universität
Bachelor-Absolventen der Magdeburger Fakultät für Wirtschaftswissenschaft sind auf ihren Einsatz im Beruf besser vorbereitet, als die Absolventen anderer Universitäten. Das bestätigt ein jetzt erschienenes Rating des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) und des Arbeitskreises Personalmarketing, bei dem nahezu 400 betriebs- und ingenieurwissenschaftliche Studiengänge mit dem neuen Abschluss untersucht wurden. Als einziger betriebswirtschaftlicher Universitätsstudiengang wurde der Bachelor-Studiengang Management and Economics der Magdeburger Fakultät mit vier Sternen ausgezeichnet, der zweitbesten Bewertung. Die beste Bewertung, fünf Sterne, erhielten jedoch nur Fachhochschulstudiengänge.
Im Mittelpunkt des Ratings steht die Frage, wie gut die Absolventen der Bachelor-Studiengänge auf ihren Einstieg in den Beruf vorbereitet sind. Dass kein einziger Universitätsstudiengang dabei die höchste Bewertung erreichte, offenbart ein Dilemma: Während sich die Fachhochschulen darauf konzentrieren können, die Studenten für den Praxiseinsatz fit zu machen, müssen die Universitäten in ihren Studiengängen gleichzeitig auch den wissenschaftlichen Nachwuchs heranziehen. Das verlangt von ihnen einen Spagat zwischen wissenschaftlichem Anspruch und Praxisrelevanz, der von vielen Universitäten eher schlecht als recht bewältigt wird. Der hiesigen Fakultät für Wirtschaftswissenschaft aber gelingt dies offenbar besser als anderen.
Dennoch äußern Magdeburger Wirtschaftswissenschaftler deutliche Kritik an dem Rating: "Die neuen Studiengänge kann man nicht ausschließlich nach dem Anteil der Praxisanteile beurteilen", so Prof. Dr. Joachim Weimann. "Ein Studium muss auch analytische Fähigkeiten vermitteln und den Studierenden wichtige Schlüsselqualifikationen mitgeben, die sich nicht in Rhetorik und Englischkenntnissen erschöpfen. Dazu gehören auch formale Methoden und eine universelle Problemlösungskompetenz. Die lernt man nicht in Fallstudien, wie sie das CHE von den Unis fordert." Professor Weimann betont, dass Wirtschaftsfakultäten an Universitäten auf die Vermittlung wissenschaftlicher Inhalte auch künftig keinesfalls verzichten können.