Fernwärme, Neubauten, Abriss: Warum der Campus aktuell eine Großbaustelle ist

Kanzlerin Angela Matthies (c) Jana Dünnhaupt

Aufgerissene Straßen, Baufahrzeuge überall, gesperrte Zufahrten - jeden Morgen eine neue Herausforderung auf dem Weg zur Arbeitsstätte. Nicht selten muss man zwei, drei Mal Anlauf nehmen, denn der Hauptcampus am Universitätsplatz ist derzeit eine riesengroße Baustelle, die allen viel abverlangt. Über die Baumaßnahmen, Straßensperrungen, über Parkplätze und Löcher in der Zufahrt sprach Redakteurin Ines Perl mit der Kanzlerin, Angela Matthies. 

 

Welche Baustellen gibt es derzeit auf dem Campus am Universitätsplatz bzw. an den Zufahrten?

Auf dem Hauptcampus sind dies zurzeit vor allem die Großprojekte zur Umsetzung des Energiekonzeptes 2020 der Universität und der Neubau eines studentischen Begegnungszentrums. Weiterhin geplant sind der Abriss der „Baracke“ sowie der Neubau der zentralen Versorgungsanlage (ZVA), inklusive eines neuen Fernwärmeübergabepunktes, neben dem Fuhrpark. 

Aber auch kleinere Maßnahmen, wie der Umbau der Labore der Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik [PI1] [RS2] im Gebäude 09/10 beziehungsweise die Erneuerungen der Kälteanlagen im Gebäude 10 werden Auswirkungen auf die Situation auf dem Campus haben. Hinzu kommt die Sperrung des Hohenstaufenrings und damit zweier Zufahrten zum Campus bis Ende des Jahres. 

 

Warum ist der Hohenstaufenring gesperrt?

Dabei handelt es sich um eine Maßnahme der Städtischen Werke Magdeburg (SWM), über welche auch die Universität erst kurzfristig am 26. Juni 2025 informiert wurde. Sie dient vor allem der gerade angesprochenen Wärmeversorgung unseres Campus. Da diese auf Fernwärme umgestellt wird, müssen die entsprechenden Zuleitungen verlegt werden.

Einfahrt auf den Campus am Gebäude 22

Bild: Ines Perl

Wie erfolgt die Zufahrt zum Hauptcampus mit dem Auto? Wie für beeinträchtigte Personen – sehbehindert, mit Rollstuhl?

Die Zufahrt zum Hauptcampus mit dem Auto ist derzeit nur über die Straße am Gebäude 22 möglich. Empfohlen wird, wenn eine Anreise nicht anders möglich ist, das Auto auf einem der anderen Parkplätze der OVGU sowie auf öffentlichen Parkplätzen abzustellen und dann zu Fuß zum Hauptcampus zu gehen. 

Für beeinträchtigte Personen gestalten sich die Möglichkeiten aktuell schwieriger als gewöhnlich. Da müssen wir alle ein Stück weit mehr Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme aufbringen[RS3] . So sollte geprüft werden, ob, wenn bekannt ist, dass beeinträchtigte Personen teilnehmen, Veranstaltungen, Seminare oder Übungen und so weiter in barrierefrei erreichbare Gebäude verlegt werden. 

 

Welche alternativen Parkmöglichkeiten gibt es bzw. können geschaffen werden?

Parkflächen stehen noch am Gebäude 40 beziehungsweise auf dem Parkplatz an der Ernst-Lehmann-Straße zur Verfügung, ansonsten am Gebäude 23, Sporthalle 3 oder am Gebäude 29. Da die Universität für die Zukunft einen relativ verkehrsarmen Campus anstrebt, ist es nicht vorgesehen, Ausweichparkplätze anzulegen.

 

Die verbliebene Einfahrt zum Hauptcampus am Gebäude 22 entlang funktioniert derzeit nach dem Prinzip „Loch an Loch und hält doch“. Wann erfolgt eine Befestigung?

Nach Fertigstellung der Maßnahmen zur Umsetzung des Energiekonzeptes und der anderen Bauvorhaben soll die Straße einen neuen Asphaltbelag erhalten. Vorher ist es nicht sinnvoll, da der neue Belag gleich wieder erheblichem Baustellenverkehr ausgesetzt wäre. Auch muss die Straße beim Fernwärmeanschluss nochmals geöffnet werden. Für den Übergang werden aber am 19. Juli 2025 die tiefen Schlaglöcher auf der Zufahrt eingeebnet.

Kran auf der Baustelle Studierendenhaus

Foto: Ines Perl

Warum ist derzeit so ein hohes Aufkommen an LKW auf dem Campus?

Eine Ursache sind die regelmäßigen An- und Abfahrten aufgrund der Erdarbeiten zur Umsetzung des Energiekonzeptes 2020. Aber auch der Aushub der Baugrube für das neue Begegnungszentrum sowie der bevorstehende Abriss der Baracke führen dazu, dass mehr LKW auf dem Campus unterwegs sind. Deshalb kann nur an alle Verkehrsteilnehmer*innen appelliert werden: Gegenseitige Vorsicht und Rücksichtnahme sowie die Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 10 km/h auf dem Campus sind hier oberstes Gebot. 

 

Warum muss an allen Ecken des Campus gleichzeitig gebaut werden?

Baumittel werden in Jahresscheiben zugewiesen und erst nach der Zuweisung kann mit den Baumaßnahmen begonnen werden. Zudem kann eine so umfangreiche und komplizierte Maßnahme wie die Umsetzung des Energiekonzeptes auch nur in sinnvollen Abschnitten erfolgen, die eben manchmal parallel ablaufen müssen.

Der aktuelle Versorgungsvertrag für die Fernwärme läuft zum 31. Dezember 2025 aus. Bis dahin müssen die Maßnahmen auf einen Stand gebracht werden, der sicherstellt, dass die neue Fernwärme über die neue Trasse 2026 auch bis in alle Gebäude des Hauptcampus verteilt werden kann.

 

Wann sind die Beeinträchtigungen durch die ganzen Baustellen vorbei?

Die Baumaßnahmen zum Energiekonzept 2020, inklusive ZVA, werden sich noch bis in das Jahr 2026 ziehen. Parallel dazu soll das studentische Begegnungszentrum fertiggestellt werden. Der Abriss der Baracke sollte sich nur wenige Wochen auf den Campus auswirken. 

Der Hauptcampus am Universitätsplatz steht mit der Umsetzung des Masterplans in den nächsten Jahren vor weiteren großen Veränderungen, ich denke da nur an die Neugestaltung von Frei- und Grünflächen oder den Bau eines Parkhauses. Deshalb werden wohl die Bautätigkeiten an der OVGU in Gänze so bald nicht abgeschlossen sein und uns noch weit über das Jahr 2026 begleiten. Dann aber sicher nicht mehr mit so massiven Einschränkungen wie derzeit und der Perspektive eines energieeffizienten, attraktiven und klimafreundlichen grünen Campus. 

Selbstverständlich sind wir uns der erheblichen Beeinträchtigung bewusst und deshalb für konstruktive Hinweise oder Vorschläge besonders dankbar. 

 

Frau Matthies, herzlichen Dank für das Gespräch.

 

Letzte Änderung: 15.07.2025 -
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