Andrang zum Tag der offenen Tür
Von nah und fern waren Interessierte angereist
Die Wetterfrösche hatten es zum Tag der offenen Tür mit der Universität besonders gut gemeint - blauer Himmel, laue Frühlingsluft und strahlender Sonnenschein. Das schöne Wetter und die vielen Angebote der Universitätsinstitute und -einrichtungen, sich über Studienangebote zu informieren und eine Blick hinter die Kulissen des akademischen Lehr- und Forschungsbetriebes zu werfen, lockten rund 1400 Schüler und Eltern sowie Interessierte an die Alma Mater der Landeshauptstadt. Volker Zehle, Dezernent für Studienangelegenheiten zeigte sich sehr zufrieden über den großen Zuspruch. Im Vorfeld des Tages waren 1200 Programm-Broschüren versandt worden. Ein Aufwand, der sich nach Volker Zehles Einschätzung gelohnt hat, fanden doch Besucher aus Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Schleswig-Holstein sowie aus allen ostdeutschen Bundesländern den Weg nach Magdeburg.
Der Prorektor für Studium und Lehre, Prof. Dr. Ulrich Hauptmanns, öffnete quasi symbolisch die Universitätstüren und begrüßte die studieninteressierten Gäste an der Universität.
54 Studiengänge umfasst das universitäre Angebot. Zu allen gab es für die jungen Besucher reichlich Informationen und Wissenschaftler, Mitarbeiter sowie Studierende standen Rede und Antwort zu Fragen rund ums Studium.
Die Fakultät für Mathematik offerierte den gerade erst durch den Senat beschlossenen Bachelorstudiengang Computermathematik. Solide Mathematik- und Informatikausbildung vereint der anwendungsorientierte Studiengang. Algorithmenentwurf und Programmierung gehören neben den klassischen Fächern zur Ausbildung. Bereits nach sechs Semestern kann man sich "Bakkalaureus der Computermathematik" nennen und ist fit für den Arbeitsmarkt. Vorteilhaft ist, dass man nach dem Abschluss in das Studium der Mathematik oder Informatik einsteigen kann und noch zusätzlich sein Diplom oder den Master erwerben kann. Geplant ist, dass die Computermathematik bald als Diplom- und Masterstudiengang angeboten wird. Und Dekan Prof. Dr. Alexander Pott blickt optimistisch auf die Berufschancen für die Absolventen.
Die Verfahrenstechnik demonstrierte Infrarotkamera sowie Lasermesstechnik und im mobilen Messwagen konnten die Unibesucher erfahren, wie viel Schadstoffe in Abgasen enthalten sind. Für viele ein Muss im Programm - der Besuch des Supercomputers der Fakultät Naturwissenschaften "Tina" und des Schreitroboters der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik "Katarina". Das Institut für Maschinenmesstechnik und Kolbenmaschinen gestattete einen Blick in den Brennraum eines laufenden Motors, und man konnte dem ersten Auto mit Benzin-Direkteinspritzmotor in Europa unter die Haube schauen sowie die Abgasreinigungstechnik eines der "saubersten" Diesel-PKW erkunden.
Der Experimentalphysiker Prof. Dr. Stefan Müller demonstrierte ausgewählte Experimente und spezielle Effekte aus Physikvorlesungen, lüftete das Geheimnis der elektrischen Leitung ohne Widerstand und das Rätsel um spiralförmige chemische Wellen sowie turbulente Strömungen, die einen Wirbelsturm im Wasserglas erzeugen.
Am Gründungslehrstuhl für Zoologie/Entwicklungsbiologie stellte Prof. Dr. Katharina Braun Arbeiten aus der Entwicklungsbiologie vor. Poster erläuterten den Einfluss emotionaler Erfahrungen auf die Hirnentwicklung an verschiedenen Beispielen. Die dazu vorliegenden Forschungsergebnisse führen zur Erkenntnis, dass ein Mangel an emotionaler Zuwendung in früher Kindheit zu Veränderungen der Hirnleistung im Erwachsenenalter führen kann. Ein Blick durch ein Spezialmikroskop erschloss den Besuchern die "geheimnisvolle Welt" der Nervenzellen.
Auch studentische Vereine sowie Studentenrat und Fachschaftsräte informierten die Schülerinnen und Schüler über die vielen kleinen Dinge des studentischen Alltags. Die Experimente des Namenspatrons der Universität, vorgeführt von der Otto-von-Guericke-Gesellschaft, zogen wieder viele Schaulustige an.