Ein erkenntnisreiches Semester
10 Jahre "Studieren ab 50"
Die 220 Seniorenstudenten der Magdeburger Universität blicken im zehnten Jahr des Bestehens von "Studieren ab 50" zufrieden auf das vergangene Sommersemester zurück. Neben der Teilnahme als Gasthörer an geöffneten Lehrveranstaltungen, an Sport- und Sprachkursen gab es für die wissbegierigen älteren Studierenden auch andere interessante Veranstaltungen. So besuchten sie Vorträge über die Weltreligion Islam, informierten sich über die Geschichte des Magdeburger Stadtarchivs, warfen einen Blick hinter die Kulissen des Magdeburger Puppentheaters, diskutierten über die Hintergründe sowie Perspektiven des Nahostkonfliktes u.a.m. Auch die Polizeidirektion Magdeburg bot mehrere Veranstaltungen zum Schutz von Senioren an. Die Vorträge an der Medizinischen Fakultät stießen auf breite Resonanz. Erfolgreich weitergeführt wurde die Veranstaltungsreihe "Senioren für Senioren".
Dialog zwischen Ost und West
Altersstudenten der Universitäten Bielefeld, Hannover, Leipzig und Magdeburg trafen sich an unserer Universität, um die Ergebnisse der Arbeitsgruppen "Biographieforschung" vorzustellen und zu diskutieren, wobei der Dialog zwischen ost- und westdeutschen Kommilitonen zu vielen neuen Einsichten führte. Erkenntnisreich waren Exkursionen an die Technische Universität Clausthal-Zellerfeld, ins Mansfelder Bergbaurevier sowie nach Hannover, wo gemeinsam mit Bielefelder Seniorenstudenten die Fachhochschule für Medien und Design besichtigt wurde, aber auch ein Erfahrungsaustausch über die wissenschaftliche Weiterbildung älterer Studierender stattfand. Magdeburger Seniorenstudenten organisierten unter dem Motto "Wissend wandern - wandernd lernen" für ihre Kommilitonen aus Hannover und Bielefeld eine mehrtägige kulturhistorische Exkursion in den Burgenlandkreis um Naumburg, an dem auch zwei Altersstudenten aus dem niederländischen Groningen teilnahmen.
Besuch in den Niederlanden
Eine Studienreise an die renommierte Universität Groningen war jedoch der Höhepunkt des vergangenen Semesters. Die niederländischen Seniorenstudenten boten ihren Kommilitonen der Berliner Universitäten und aus Magdeburg ein interessantes Programm. So gab es Vorträge über den niederländischen Schriftsteller Cees Nooteboom, der sich in seinem Werk wiederholt mit der Problematik des Zusammenwachsens der Deutschen in Ost und West am Beispiel Berlins beschäftigte, über das künstlerische Schaffen holländischer Maler des 17. Jahrhunderts aus dem Umfeld Rembrandts sowie zur Problematik "Land aus Wasser". Dazu gab es eine große Exkursion in die Provinz Groningen, bei der verschiedene wassertechnische Anlagen von einem Deichgrafen erklärt und dem Wasser abgetrotzte Polder besichtigt wurden. Ein ganztägiges Seminar zum Thema "Gedanken zur Altersstruktur" brachte wesentliche Erkenntnisse, wie auch ältere Menschen ein sinnvolles und erfülltes Leben in unseren Gesellschaften führen können, um ihren persönlichen Lebenslauf zu vollenden. Die nun errungene "späte Freiheit" wird von aktiven Senioren als Glück empfunden. Bewusst gelebt kann Alter "ein ganz Neues, für sich Bestehendes, Großes" sein (Käthe Kollwitz).
Am Ende eines wiederum erkenntnisreichen Semesters danken die wissbegierigen Alten von "Studieren ab 50" für die Unterstützung durch die Universität, besonders aber Olaf Freymark vom Lehrstuhl Medienpädagogik und Erwachsenenbildung des Instituts für Erziehungswissenschaft für seinen unermüdlichen Einsatz für die Senioren.