Großfürstin und Rebell

07.09.2004 -

Nachlese zu den Magdeburger Studententagen 2004

Vom Aufenthalt Richard Wagners in Weimar während seiner Flucht von Dresden nach Zürich berichtet Albrecht Börner in seinem Buch Die Großfürstin und der Rebell, aus dem er zu den Studententagen in der Lukasklause las. Eingeladen hatten die Otto-von-Guericke-Gesellschaft e.V. und der Verein KulturSzeneMagdeburg e.V.

Sehr detailreich und historisch getreu beschreibt Albrecht Börner, der über 25 Jahre als Dramaturg und Autor für den Deutschen Fernsehfunk tätig war und die Vorlage für den Film Die Braut schrieb, die Beziehung der Zarentochter und russischen Großfürstin Maria Pawlowa zu Franz Liszt und Richard Wagner. Sorgsam zeichnet er die Charaktere der historischen Persönlichkeiten nach, authentisch stellt er die geschichtlichen Bezüge her. Dazu habe er, wie der Autor im Anschluss an die Lesung erzählt, sehr gründlich und umfassend in Archiven und an Originalschauplätzen recherchiert. Ein Ausflug in die deutsche Geschichte, in die unruhigen Zeiten der 48er Revolution, eine Begegnung mit deutscher Klassik und Kultur, an der leider keine Studenten teilhatten.

Lieder am Ufer der Elbe

In Scharen waren Sangesfreudige der Einladung der Gesangsprofessorin am Institut für Musik Monika Köhler in den Garten der Lukasklause gefolgt, um während der Studententage mit Otto zu singen. Bänke und Liederbücher reichten kaum für den Ansturm. Natürlich standen Gaudeamus igitur ebenso auf dem Programm wie Die Gedanken sind frei oder Dort Saaleck, hier die Rudelsburg. Auch vom Ännchen von Tharau, dem Lindenbaum, den zwei Königskindern oder dem lustigen Zigeunerleben wurde gesungen. Der eine konnte es besser, der andere mehr schlecht als recht, doch alle hatten viel Spaß auch bei Seemannsshantys wie Heute an Bord oder Ich heff mol en und harrten bis in den späten Abend beim Singen der Volks- und Studentenlieder am Ufer der Elbe aus. Und zwischendrin überzeugte der ChorIMUS von seinem Können.

FestungsNacht der Studenten

Die FestungMark öffnete während der diesjährigen Studententage erstmals zur FestungsNacht für die Magdeburger Studenten ihre Tore. Im Festungshof und in den bis zu elf Meter hohen Gewölben gab es Konzert und Party bis tief in die Nacht, organisiert vom KulturSzeneMagdeburg e.V.

Der Kult-Cellist Wolfram Huschke war live dabei. Der aus Weimar stammende "Hendrix am Cello" trat über sein Instrument mit dem Publikum in Dialog. Die von ihm neu arangierten Lieder und Adaptionen auf klassische Stücke erfüllten die Erwartungen des Publikums. Mühelos brachte er sein Publikum zum Staunen, Mitsummen, Lachen. Dies wurde nicht selten mit Szenenbeifall belohnt. Die Atmosphäre im Innenhof des alten Gemäuers tat ein Übriges.

Neben dem Solisten Huschke konnten die vielen Studierenden auch die Hiccups aus Magdeburg in der alten Festungsanlage erleben. Den großen Saal und die Kanonengänge erfüllte dann bis in die frühen Morgenstunden DJ Augustus mit seinen Klängen.

Die FestungMark hat ihr Debüt in der studentischen Kulturszene Magdeburgs bestanden.


Autor:in I.P.

Letzte Änderung: 07.09.2004 -
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