Integrierte Produktentwicklung

10.11.1998 -

Ein Workshop auf dem Weg zu einem neuen Studiengang

Methoden, Anwendungen und Ausbildung auf dem Gebiet der Integrierten Produktentwicklung (IPE) standen Mitte September 98 im Mittelpunkt des Workshops »Integrated Product Development - IPD 98«. Der Einladung von Prof. Dr. Sándor Vajna, Lehrstuhl Maschinenbauinformatik am Institut für Maschinenkonstruktion, nach Magdeburg/Barleben waren 28 Teilnehmer aus acht Ländern gefolgt.

Professor Vajna zeigte sich beeindruckt von der intensiven Arbeitsatmosphäre des durch seine Mitarbeiterin Britta Wegner ausgezeichnet vorbereiteten und organisierten zweitägigen Workshops, der in zwei Jahren seine Fortsetzung finden soll.

Bereits 1996 hatten sich auf diesem Gebiet tätige Wissenschaftler erstmals in Magdeburg zusammengefunden, um die verschiedenen Elemente und Methoden der Integrierten Produktentwicklung zusammenzutragen und eine generelle begriffliche Bestimmung zu finden. Dieses noch junge Fachgebiet befaßt sich im wesentlichen mit dem Produktentwicklungsprozeß, den Einflüssen des Produktlebens auf diesen Prozeß, den menschlichen Denk- und Arbeitsweisen, mit Teamarbeit, ganzheitlichen Organisationsmethoden, dem Einsatz innovativer Technologien und erweiterten Formen von Kommunikation und Information. Alle Schritte von der Ideenfindung und der Erfassung des Marktbedürfnisses bis hin zur Fertigungsfreigabe bzw. Markteinführung eines Produkts oder einer Dienstleistung werden in der Integrierten Produktentwicklung zusammengefaßt. Mehr zu diesem Forschungsgebiet ist auf der Homepage des Lehrstuhls Maschinenbauinformatik nachzulesen.

Zur Ausbildung

In diesem Jahr standen die detailliertere Erfassung der verschiedenen IPE-Modelle und ihre Anwendungsmöglichkeiten auf der Tagesordnung des Workshops. Ein wesentlicher Schwerpunkt für die Gastgeber war der Austausch über die Ingenieurausbildung auf dem Gebiet der Integrierten Produktentwicklung. In den USA, in Großbritannien oder Skandinavien sind die Hochschulen da schon erheblich weiter, als in Deutschland. Die auf dem Workshop vorgestellten Erfahrungen der Kollegen möchten Professor Vajna und sein Team einbeziehen in den Aufbau eines neuen Studiengangs zur Integrierten Produktentwicklung an unserer Universität. In Zusammenarbeit mit anderen Fakultäten, beispielsweise für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften oder für Wirtschaftswissenschaft, wird derzeit intensiv an einem Ausbildungskonzept gearbeitet. Die Idee für einen derartigen Studiengang erwuchs aus einer Vorlesung mit Übung zum Thema. »Das Engagement, mit dem die Studenten an diese Übung gingen,« berichtet Carsten Burchardt, Assistent am Lehrstuhl, »und der Erfolg der Lehrveranstaltung; für die Ergebnisse der Übung läuft derzeit der Patentierungsprozeß; ließen uns den gedanklichen Schritt von der Vorlesung zum Studiengang gehen.« Ein wesentliches Element dieser neuen Ausbildungsrichtung, soviel steht schon fest, wird ein Teilstudium im Ausland sein. Genutzt werden soll dafür ein breites Netz von Kooperationen, dessen Basis auf dem Workshop aufgebaut wurde. Erste Vorbereitungen für ein gemeinsames internationales Projekt einiger Workshopteilnehmer laufen bereits. Ein solches Teilstudium, sind sich die Planer des neuen Studiengangs einig, bietet ein ungeheures Potential für die Studierenden. Sie wissen aber auch, daß momentan immer noch zu wenig Studenten dieses Potential wirklich erkennen und sie bisher nur schwer für einen Auslandsaufenthalt zu motivieren sind.


Autor:in Ines Perl

Letzte Änderung: 10.11.1998 -
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