Von zweien, die singen können

18.12.1999 -

Aline Krieger und Dörte Bernhagen im Gespräch

Ob bei den traditionellen Stipendiatenkonzerten des Richard-Wagner-Verbandes, den Studioaufführungen von Opern, in den Musicalrevuen, den "Konzerten in der Kammer" oder in Aufführungen am Theater der Landeshauptstadt - Gesangsstudenten des Instituts für Musik begeistern in ganz unterschiedlichen musikalischen Genres das Publikum. Zwei wurden jetzt in überregionalen Wettbewerben Preisträgerinnen: Aline Krieger, 2. Studienjahr, und Dörte Bernhagen, 4. Studienjahr. Mit ihnen sprach Prof. Dr. Herbert Henning.

An welchen Wettbewerben nahmen Sie teil?

Aline Krieger: Durch meine Gesangslehrerin Sonja Pascale wurde ich zur Teilnahme am Vorausscheid im Bundeswettbewerb Jugend musiziert - Musical, Song und Chanson delegiert. Zu meiner Überraschung und natürlich Freude habe ich den Vorausscheid gewonnen und bereite mich nun intensiv auf den weiteren Wettbewerb vor.

Dörte Bernhagen: Im Rahmen des Wettbewerbs Jugend kulturell der Vereins- und Westbank wurde ich in der Kategorie Opern- und Oratoriengesang Landessieger von Sachsen-Anhalt und werde nun am Endausscheid in Hamburg teilnehmen.

Welche Bedeutung hat für Sie die Teilnahme an solchen Wettbewerben im Rahmen Ihres Studiums?

Dörte Bernhagen: Unser Gesangsstudium ist insgesamt sehr praxisverbunden angelegt. Nicht nur, dass ein Teil der Gesangslehrer am Theater der Landeshauptstadt selbst singen und sehr viel Bühnenerfahrungen in ihre Lehrtätigkeit mit einbringen. Meine Lehrerin Prof. Monika Meier-Schmid selbst ist eine international bekannte Koloratursängerin und weiss genau, worauf es ankommt. Neben dem Gesangsunterricht haben wir am Institut für Musik sehr viele Gelegenheiten für eine weiterführende künstlerische Ausbildung zum Beispiel in Fechten, Bühnentanz, Sprecherziehung, Schmink- und Kostümkunde, Musikphilosophie und sogar Computermusik.

Aline Krieger: Dass wir zum Beispiel in Aufführungen des Musiktheaters in Magdeburg mitwirken können, halte ich für einen wichtigen Teil unserer Ausbildung. Durch Professor Monika Köhler wurde mit dem Theater vereinbart, dass wir zum Beispiel in dem Musical Hair und in der Operette Der Zigeunerbaron mitwirken konnten oder unser Praktikum im Opernchor absolvieren können.

Dörte Bernhagen: Für mich war es zum Beispiel ein großes Erlebnis in der Oper The Tender Land von Aaron Copland zu singen. Und dass ich am diesjährigen Meisterkurs für Gitarre, Gesang und Alexandertechnik, eine Atemschulung, bei der weltberühmten Koloratursopranistin Kammersängerin Sylvia Geszty hospitieren konnte, und sie mich auch noch unterrichtet hat, war für mich etwas ganz Besonderes.

Wie sind Sie zum Musikstudium gekommen?

Aline Krieger: Ich wollte eigentlich Rehabilitationspädagogik studieren, habe dann aber ein Studium im Lehramt Musik/Politikwissenschaften begonnen. Das mache ich auch weiter. Es ist an unserer Universität schon eine Besonderheit, dass solch ein Parallelstudium ermöglicht und auch noch gefördert wird. Aber meine ganze Liebe gehört doch immer mehr dem Gesang. Als ich die Songs aus Cats, A Chorus Line oder Evita mit meiner Lehrerin einstudiert habe und dann auch im Wettbewerb neben Liedern von Robert Stolz singen durfte, war ich richtig glücklich. Da war dann auch das Lampenfieber wie weggeblasen und nur noch das Publikum wichtig. Und das hat begeistert reagiert.

Dörte Bernhagen: Bei mir war es etwas anders. Ich wollte immer schon Gesang studieren, ging ab der 5. Klasse in die Spezialschule für Musik in Potsdam und habe nebenbei immer noch Gesangsunterricht genommen. Von der Ausbildung hier am Institut bin ich sehr angetan. Die Gesangslehrer sind wirklich gut, und wir werden optimal auf eine mögliche spätere Bühnen- oder Konzertsängerlaufbahn vorbereitet. Hoffentlich bleibt das auch trotz der Sparzwänge, die auferlegt sind! Der Wettbewerb hat mir gezeigt, wie ich im Vergleich zu den Mitbewerberinnen stehe und woran ich mit meiner Lehrerin noch arbeiten muss. Gesang ist mein Lebensinhalt, und ich möchte einmal als Koloratursopranistin auf der Bühne stehen und singen.

Vielen Dank für das Gespräch.

Letzte Änderung: 18.12.1999 -
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