Zusammenarbeit fortsetzen

07.12.2009 -

Nachhaltigkeit in Wertschöpfungsketten

Seit 2006 beteiligt sich der Lehrstuhl für Produktion und Logistik der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft unter Leitung von Prof. Dr. Karl Inderfurth an einem internationalen und interdisziplinären Forschungsnetzwerk zum Themengebiet der "Supply Chain Sustainability". Dieser Forschungszweig befasst sich mit der Entwicklung und Implementierung technischer und betriebswirtschaftlicher Konzepte für die effiziente Gestaltung und Planung von Wertschöpfungsprozessen im Rahmen kreislaufwirtschaftlicher Aktivitäten.

Von sechs Universitäten

Solche Aktivitäten spielen beispielsweise dann eine Rolle, wenn Hersteller von Gebrauchsgütern (z.B. Kraftfahrzeugen) mit der Herausforderung konfrontiert werden, für einen langen Zeitraum die Verfügbarkeit von Ersatzteilen sicherzustellen. Hier kann die Rückführung und Reparatur von defekten Produkten genutzt werden, um einen Teil des Ersatzteilbedarfs zu befriedigen. Neben der Realisierung ökonomischer Vorteile kann mit einer solchen Vorgehensweise auch der Verbrauch an Energie und wertvollen Rohstoffen gesenkt werden.
Das von Prof. Lucio Zavanella (Mechanical Engineering Department) von der Universität Brescia initiierte Forschungsprojekt mit dem Namen INTERLINK verbindet Wissenschaftler von wirtschafts- und ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten der Universitäten aus Brescia (Italien), Magdeburg und Mannheim, Wien (Österreich) sowie Linköping und Lulea (beide Schweden).

Nachwuchswissenschaftler

Diese Forschungskooperation, die auf Basis einer Finanzierung durch die italienische Regierung bis Ende 2009 fortgeführt wird, bietet dem Lehrstuhl für Produktion und Logistik der hiesigen Universität eine ideale Möglichkeit zur Fortsetzung und Vertiefung von Forschungsprojekten, die im Rahmen des zuvor durchgeführten EU-Projekts zu "Reverse Logistics" angestoßen wurden. Ziel des INTERLINK-Projekts ist es, die Mobilität insbesondere von Nachwuchswissenschaftlern zu verbessern und gemeinsame Forschungsprojekte mit den italienischen Projektpartnern zu initiieren. Als ausländische Forschungsmitarbeiter waren im Juni/Juli 2008 mit Dr. Ivan Ferretti sowie im Dezember 2007 und Juni 2008 mit Dr. Simone Zanoni zwei Nachwuchswissenschaftler der Universität Brescia in Magdeburg zu Gast. Umgekehrt verbrachten vom Magdeburger Projektteam Dr. Rainer Kleber im Februar/März 2007 sowie Dr. Ian M. Langella und Tobias Schulz im Juli/August 2007 einen Forschungsaufenthalt am Lehrstuhl von Prof. Zavanella an der Universität Brescia.
Die Ergebnisse der erfolgreichen Kooperation finden sich neben verschiedenen Veröffentlichungen in international angesehenen Zeitschriften und Vorträgen auf wissenschaftlichen Konferenzen auch in der Anwendung theoretischer Konzepte auf interessante praktische Problemstellungen. Als Praxispartner konnten norditalienische und international tätige Unternehmen gewonnen werden. Darüber hinaus konnte für die Fakultäten für Wirtschaftswissenschaft und Maschinenbau eine Partnerschaft im Erasmus-Programm für lebenslanges Lernen mit der Universität Brescia etabliert werden.

Zum Abschluss der produktiven Kooperation fand Ende September 2009 in Brescia ein Treffen der beteiligten Lehrstühle statt. Im Rahmen dieses Treffens stellten alle Projektpartner ihre Forschungsergebnisse und deren praktische Umsetzung vor. Übereinstimmend sprachen sich alle Projektteilnehmer dafür aus, ihre Zusammenarbeit in zukünftigen Anschlussprojekten fortzusetzen und zu vertiefen.


Autor:in Jana Heikroth, Rainer Kleber, Tobias Schulz

Letzte Änderung: 07.12.2009 -
Ansprechpartner: Webmaster