Europäische Forschungsförderung
Mit Erfahrungen ins 5. Rahmenprogramm
Am 6. März erfolgte die erste Ausschreibung im 5. Rahmenprogramm der Europäischen Union für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration (FTE), von zahlreichen Magdeburger Wissenschaftlern, die sich in zwei Informationsveranstaltungen bereits darauf vorbereiten konnten, schon mit Ungeduld erwartet.
Sechs Prozent der Drittmittel
Die Beteiligung an den von der EU geförderten Forschungsprojekten stellte für viele Wissenschaftler der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg eine neue Form der internationalen Forschungszusammenarbeit dar. Seitdem 1993 im 3. Rahmenprogramm das erste EU-FTE-Projekt an der Universität gestartet wurde, ist diese Fördermöglichkeit für viele Wissenschaftler nichts Neues mehr. Unter ihnen über 20 Teams, die seitdem in 30 dieser europäischen Verbundprojekte arbeiteten. Hinzu kamen weitere Vorhaben aus den EU-Mobilitäts- und Bildungsprogrammen. Für diese Projekte wurden zwischen 1995 und 1998 zirka neun Millionen D-Mark Fördermittel eingeworben. 1998 entsprach dies sechs Prozent der eingeworbenen Drittmittel, davon zirka die Hälfte für FTE-Projekte. Diese EU-Mittel sind in ihrer Größe mit den bei Stiftungen eingeworbenen Fördermitteln vergleichbar. Jedoch schätzen die beteiligten Wissenschaftler die Teilnahme an diesen Projekten besonders wegen der europäischen Teamarbeit und des internationalen Stellenwertes. Viele meinen, der ideelle Wert sei in der Regel größer, als dies in der Höhe der eingeworbenen Fördermittel zum Ausdruck kommt. Technologietransfer ist geforderter Bestandteil dieser Projekte in enger Zusammenarbeit zwischen Forschern, Entwicklern, Produzenten und Anwendern.
Da es in Sachsen-Anhalt keine EU-Hochschulbüros, wie z.B. in Niedersachsen, gibt, erfolgt die Beratung der Wissenschaftler in Magdeburg durch das Technologie-Transfer-Zentrum (TTZ) der Universität. Die Beratung hat sich hier zunehmend von der Programminformation hin zur Hilfe bei der Projektvorbereitung und bei der Projektabwicklung verlagert. Dabei hat sich auch die gute Zusammenarbeit im Netzwerk der EU-Referenten deutscher Hochschulen bewährt, so auch mit den EU-Hochschulbüros Hannover/Hildesheim und Braunschweig/Wolfenbüttel. War dies für Magdeburg anfangs mehr ein Nehmen, wurde es bald ein wechselseitiger Austausch, wie nun auch die Wahl des EU-Referenten der Magdeburger Universität zum stellvertretenden Vorsitzenden des Bundesarbeitskreises belegt.
Beratungsangebote im Internet
Mit Fortschreiten der Campusvernetzung in Magdeburg hat das TTZ eigene e-mail-gestützte News-Dienste und WWW-Seiten mit Forschungsförder-Informationen eingeführt. Dies erfolgte abgestimmt zum Aufbau und zur Einführung neuer interaktiver Dienste, wie der Aktive EU-Informationsdienst der KoWi (AID) und das Projekt Servicestelle zur nationalen Forschungsförderung (ELFI). Diese Dienste sind von der TTZ-Homepage unter den Schlagworten Forschung und Maillisten direkt erreichbar und sollen mehr Freiräume für eine individuelle Beratung schaffen.