Forschen und lehren für die Informationsgesellschaft
Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik
Die Elektrotechnik hat für die Entwicklung der modernen Informationstechnologien im Informationszeitalter einen wesentlichen Beitrag geleistet. Die damit verbundene Schwerpunktverschiebung in Richtung Informationstechnik wird sich in den nächsten Jahrzehnten noch wesentlich stärker auf das Lehr- und Forschungsprofil der Fakultät auswirken. Deshalb wurde in der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik eine neue Struktur eingeführt, die den gegenwärtigen Anforderungen entspricht und bereits Keimzellen für zukünftige Entwicklungen enthält.
Durch die Einrichtung eines modernen Reinraumes für Mikrosysteme, Kompetenz auf dem Gebiet des Entwurfs integrierter Schaltungen, der Bild- und Signalverarbeitung sowie der Automatisierungstechnik können zukunftsträchtige Systeme entwickelt werden. Mit der Telekommunikationstechnik, Fragen der elektromagnetischen Verträglichkeit und der Energietechnik ist in Zusammenarbeit mit anderen Fakultäten und außeruniversitären Einrichtungen das genügend breite Profil zur umfassenden Nutzung der Ergebnisse in Industrie, Medizin und Gesellschaft gegeben. Für die weitere Entwicklung sind dringend Berufungen auf zukunftsträchtigen Gebieten erforderlich, während gleichzeitig die Kontinuität auf Grundlagengebieten gewährleistet sein muss.
Neurowissenschaften mit einbezogen
Während die elektrische Energietechnik durch ein starkes Vordringen leistungselektronischer Komponenten gekennzeichnet ist und sich z.B. mit alternativen Energiekonzepten beschäftigt, hat auf dem Gebiet der Informationstechnik ein Wachstums- und Differenzierungsprozess begonnen, der sich sicher noch einige Jahrzehnte fortsetzen wird. Hierzu gehören sowohl Fragen der Miniaturisierung und Sensorik, moderne Methoden der Informationsverarbeitung, Elektronik zur Umsetzung in leistungsfähige Systeme bis hin zu zukunftsorientierten Arbeiten für Quantencomputer. Weiterhin sollen Erkenntnisse der Neurowissenschaften die Funktion des Nervensystems für neuartige Verarbeitungsprinzipien der Informationstechnik nutzbar machen.
Eine wesentliche Rolle spielt zukünftig die moderne Kommunikationstechnik, die sich immer stärker digitaler Netze und Computerlösungen bedient. In diesem Zusammenhang ist insbesondere auch die Weiterentwicklung der Multi-Media-Technik auf der Basis oben genannter Methodiken zu sehen.
Innovative Regelungs- und Steuerungskonzepte sind eine Voraussetzung für moderne Lösungen der Automatisierungstechnik. Hier liegen gegenwärtig die Schwerpunkte der Forschung auf den Gebieten der Robotik, Verfahrenstechnik und adaptiver mechanischer Strukturen. Intelligente Sensor-Aktor-Systeme, zunehmende Nutzung von Ergebnissen der Informationstechnik und Informatik sowie Impulse aus der Bioprozesstechnik machen Tendenzen deutlich.
Ein übergreifendes Problem ist das der elektromagnetischen Verträglichkeit. Es wird in der Fakultät unter verschiedenen Gesichtspunkten bearbeitet und eine wichtige Voraussetzung für eine funktionssichere Elektronik.
Die heutige Medizintechnik basiert zunehmend auf Lösungen der Informations- und Kommunikationstechnik. Neue Herangehensweisen wie die Telemedizin machen auch hier einen einsetzenden Strukturwandel deutlich. Deshalb soll dieses Gebiet in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Fakultät und weiteren Fakultäten unserer Universität ausgebaut werden.
Die Entwicklung in der Forschung spiegelt sich in einer zukunftsorientierten Ausbildung wider. Entsprechend der aktuellen Entwicklung wurden und werden neue Studiengänge mit weit in die Zukunft gerichtetem Profil angeboten. Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Fakultäten und fakultätsübergreifende Studiengänge sind zu einem wichtigen Bestandteil der Ausbildung geworden. Die Attraktivität des Berufs eines Elektroingenieurs und eines Studiums in Magdeburg wird zunehmend von den Studienbewerbern erkannt. Der im bundesweiten Vergleich überdurchschnittliche Zuwachs von Studienanfängern an unserer Fakultät bestätigt die Orientierung auf attraktive und zukunftssichere Gebiete.