Plattform für Nachwuchswissenschaftler

01.10.2004 -

Mitteldeutscher Doktorandenworkshop

Bereits zum sechsten Mal fand Ende des Sommersemesters der Mitteldeutsche Doktorandenworkshop zu aktuellen Trends und Entwicklungen in Produktion, Logistik und Operations Research statt. Tagungsort war Schloss Wendgräben. Ausgerichtet wurde dieser Workshop vom Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre (Produktion und Logistik) der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft. Der Mitteldeutsche Doktorandenworkshop hat sich für die beteiligten Forscher mittlerweile zu einer festen Größe innerhalb des jährlichen Konferenzkalenders entwickelt. In seiner an die über 40 Teilnehmer gerichteten Eröffnungsrede betonte Prof. Dr. Karl Inderfurth, dass der Doktorandenworkshop insbesondere Nachwuchswissenschaftlern eine Plattform zur Präsentation und Diskussion ihrer Forschungsarbeiten bietet und zudem einen reichhaltigen Ideenaustausch innerhalb des Teilnehmerkreises ermöglichen soll.

Umweltbewusstsein

In einer Reihe von Einzelvorträgen wurden verschiedenste methodische Aspekte des Operations Research sowie Planungsprobleme im Bereich von Produktion und Logistik angesprochen. So haben z.B. knapper werdende natürliche Ressourcen, hohe Entsorgungskosten, gesetzliche Auflagen und ein gestiegenes Umweltbewusstsein dazu geführt, dass Unternehmen der wirtschaftlichen Verwertung von Altprodukten erhöhte Aufmerksamkeit schenken, woraus ein steigender Bedarf nach geeigneten Planungsmethoden und -verfahren zur Bewältigung der zugrunde liegenden Problemstellungen resultiert. Dolores Alicia Queiruga Dios, Rainer Kleber sowie Ian Langella berichteten diesbezüglich über neuartige Möglichkeiten zur Bestimmung geeigneter Standortplanungs-, Lagerhaltungs- bzw. Demontagestrategien.

Die Problematik der Personaleinsatzplanung besitzt für Call-Center sowie für Unternehmen des Hotel- und Gaststättengewerbes eine besondere Bedeutung, um einen reibungslosen Ablauf des korrespondierenden Tagesgeschäftes sicherzustellen. Unter Rückgriff auf Ansätze der linearen Optimierung bzw. der Warteschlangentheorie stellten Kirsten Henken und Christoph Stark in ihren Präsentationen Modellansätze vor, die in den genannten Planungssituationen eine Entscheidungsunterstützung bei der optimalen Abstimmung zwischen Personalbedarf und -bereitstellung ermöglichen.

Weitere Sektionen des Doktorandenworkshops befassten sich mit der Produktionsprogrammplanung für verderbliche Nahrungsmittel, der Steuerung und Simulation fahrerloser Transportsysteme in Containerhäfen, dem Revenue Management in der Eisen- und Stahlindustrie sowie mit ökonomischen Konsequenzen der Umweltpolitik in Japan auf das Individualverkehrsaufkommen dieses Landes. Zudem beinhaltete die Konferenz ebenfalls noch eine Diskussionsrunde, in der Gestaltungsmöglichkeiten für ein Schulungskonzept thematisiert wurden, die es den Doktoranden erlauben, in effizienter Art und Weise ihre Wissensbasis kontinuierlich zu erweitern. Außer für die Wissenschaft blieb während des Doktorandenworkshops auch Zeit z.B. für eine gemeinsame Wanderung ins nahe gelegenen Loburg und die Besichtigung des dortigen Storchenhofs.

Hohes Niveau

Wieder fand der Mitteldeutsche Doktorandenworkshop bei den Teilnehmern und Referenten großen Anklang. In seinem Schlusswort dankte Prof. Karl Inderfurth seinem Lehrstuhlteam für die reibungslose Organisation der Konferenz. Er verwies nochmals auf das hohe Niveau der Tagungsbeiträge und der wissenschaftlichen Diskussion während der Veranstaltung. Das wesentliche Ziel des Workshops, nämlich die lehrstuhl- und universitätsübergreifende Förderung des akademischen Nachwuchses, konnte durch das wissenschaftliche Programm in Verbindung mit den weiteren Gemeinschaftsaktivitäten in bester Weise erreicht werden.


Autor:in Gerd Lindner, Ivo Neidlein

Letzte Änderung: 01.10.2004 -
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