Von Idee und Realisierung
Universitätsinstitute gestalten Ausstellung im BUGA-Turm mit
Zum Ausklang dieses Jahrtausends ist Magdeburg Gastgeberin der 25. Bundesgartenschau. Ab dem 23. April 1999 sind groß und klein von nah und fern zum Besuch eingeladen. Direkt an der Elbe in einer Auenlandschaft entstanden auf einem ehemaligen Militärgelände neben vielen Kleinoden Blumenhallen, Themengärten, Parkanlagen mit Seen und das Wahrzeichen der BUGA 99, der Jahrtausendturm.
Noch wird fleißig gewerkelt am schiefen Holzturm, einem Wahrzeichen der BUGA 99 und künftig auch Magdeburgs und der Region, doch bis zur Eröffnung der Gartenschau wird alles fertig sein.
Die Idee zum schiefen Turm von Magdeburg brachte der Geschäftsführer der BUGA GmbH, Klaus-Dieter Pantke, aus der Schweiz mit. Im Galilei-Turm in Zürich war 1992 eine Ausstellung des Zürcher Forums über 6000 Jahre Menschheitsentwicklung zu sehen. Auch die Magdeburger Universität und die Otto-von-Guericke-Gesellschaft e.V. beteiligten sich damals an dieser Exposition.
Die Realisierung der Idee nahm rasch Gestalt an, nachdem klar war, daß die BUGA in der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt sein wird. An der Fakultät für Informatik wurde die asymmetrische Holzkonstruktion visualisiert. Deren Hauptachse hat den Neigungswinkel des Schiefen Turms von Pisa. 82 000 einzelne Holzteile wurden für dieses 60 Meter hohe Unikat gefertigt und zusammengefügt. Überspannt ist das Holzgerüst mit lichtdurchlässiger Folie. Um den Bau schlingt sich eine Besucherrampe. Beherbergen wird der Turm ein Restaurant mit Terrasse, einen Hörsaal mit 150 Plätzen, eine Sachsen-Anhalt-Schau und die Ausstellung Die Forschungsgeschichte der Menschheit.
Der Kuppelraum im Innern des Jahrtausendturms von Magdeburg.
Der Ausstellungsbesucher begibt sich auf eine Reise durch 6000 Jahre Entwicklung von Wissenschaft, Technik und Forschung. Der Rundgang beginnt in der großen Kuppelhalle bei Pythagoras und Archimedes. Vom Erdgeschoß bis zur Aussichtsplattform schraubt sich die Geschichte menschlichen Forschens gewissermaßen in die Höhe und mündet in der Turmspitze in Zukunftsfenstern, die einen Ausblick zu Wissenschaft und Technik über die Jahrtausendwende hinaus wagen. Auf den 9000 m2 Ausstellungsfläche werden über 300 Exponate zu sehen sein, an 80 können die Besucher selbst kleine Versuche vornehmen. Betreut wird die Exposition von der Otto-von-Guericke-Gesellschaft.
Blick auf die Holzkonstruktion der Kuppel. Photos: AVMZ/Albrecht
"Institute der Magdeburger Universität beteiligen sich mit zahlreichen Projekten an der Ausstellung", informiert Dr. Manfred Tröger, Geschäftsführer der Guericke-Gesellschaft. "Computeranimationen, aus denen unter Mitwirkung des Audiovisuellen Medienzentrums eine Videoproduktion entstanden ist, präsentieren die Informatiker. Aus dem Bereich der Naturwissenschaften wird Chaosforschung vorgestellt. Medizinische Exponate sind zu sehen. Magdeburger Pädagogen haben ein Lernaufgabenheft Welträume. Lebensthemen. Menschenskinder! für Schülergruppen mit erarbeitet. Die Aufzählung ließe sich fortsetzen."
Am 17. Oktober schließt die BUGA ihre Pforten wieder. Der schiefe Turm von Magdeburg jedoch nicht. Für Ideen zur Realisierung eines interessanten Angebots aus Wissenschaft und Kunst ist man bei der Guericke-Gesellschaft immer offen.