Das Akademische Orchester

30.03.1999 -

Wie vereinbart sich akademische Lehre und wissenschaftliche Forschung mit künstlerischer Ambition? Ob Einstein ohne sein Geigenspiel die Relativitätstheorie und Kekulé ohne Freude am Ballett den Benzolring hätten entwickeln können? Enthusiasten unter den musizierenden Universitätsangehörigen und Magdeburger Musikfreunden versammelten sich 1995 um den Magdeburger Komponisten und Dirigenten Peter Petkow: das Akademische Orchester Magdeburg war gegründet.

Musikalische Auftritte

Jung an Jahren, kann es dennoch bereits auf eine ebenso ereignisreiche wie erfolgreiche künstlerische Arbeit zurückblicken. Jeden Montag in der Semesterzeit ist Probe und damit Anstrengung und Freude zugleich. Besondere Aufmerksamkeit erfuhr das Orchester in seiner Aufbauphase durch den damalligen Rektor, Prof. Dr. Jürgen Dassow. So erfolgten Einladungen zum Musizieren bei akademischen Festlichkeiten, wie bei Immatrikulationen, Investiturfeierlichkeiten im Kloster Unser Lieben Frauen und Eröffnungen internationaler wissenschaftlicher Konferenzen und Tagungen.

Alsbald bildeten sich Kammermusikgruppen, so daß auch Bläserquintett und Akademisches Streichquartett an die Öffentlichkeit treten konnten. Nun gehört es allerdings zu den Eigenheiten des Ensembles, daß die Besetzung vom semesterweisen Wechsel des Studien- und Arbeitsortes abhängt. Deshalb muß die Programmauswahl jeweils sehr ausgewogen erfolgen, denn inzwischen ist der Ehrgeiz gewachsen, und jedes Semester soll mit einem Konzertabend ausklingen.

Experimentierfreudig

Sowohl im Musikleben der Stadt Magdeburg als auch des Landes Sachsen-Anhalt konnte der Klangkörper bereits eine Reihe künstlerischer Akzente setzen. Natürlich ist das grundlegende Repertoire von sinfonischen und konzertanten Werken der Barockzeit und der Klassik bestimmt. Doch das Orchester wendet sich experimentierfreudig auch zeitgenössischer Musik zu, wobei insbesondere Magdeburger Komponisten gespielt werden. So musizierte das Akademische Orchester beim Eröffnungskonzert zum 5.Tonkünstlerfest Sachsen-Anhalt u.a. Werke des Münchner Komponisten Klaus Obermayer und der Magdeburger Dieter Nathow und Alexander Trinko, dessen Orchesterlied Im Nebel als Uraufführung erklang.

Für die solistischen Partien können fast immer Dozenten und Studierende vom Institut für Musik oder Musiker der Magdeburgischen Philharmonie gewonnen werden. So kann ein Klavierkonzert auch einmal mit drei Pianisten – für jeden Satz einen – erklingen.

Das vergangene Wintersemester brachte einen Wechsel des Dirigentenstabs zu OStR Günter Bust und ein viel beachtetes Konzert zum Semesterausklang im Viktoria-Kuppelsaal des Hegel-Gymnasiums Magdeburg, bei dem zugleich das neu aufgestellte Orgelinstrument im konzertanten Miteinander vorgestellt werden konnte.


Autor:in Dr. Rüdiger Pfeiffer

Letzte Änderung: 30.03.1999 -
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